Hallo liebe Celica-Gemeinde,
ich bin seit gut einem Jahr stolzer Besitzer einer TA40 1,6 ST Vorfacelift mit Stufenheck, EZ 6/79. Das Auto stammt aus der Sammlungsverkleinerung eines toyotaschraubenden Freundes, der aber mehr auf Landcruser und Crown fokussiert ist. Die Celica hatte er vor einem Vorbesitzer gerettet, der das arme Auto ziemlich malträtiert hatte inklusive intensiver winterlicher Salzdusche. Die Radläufe waren schon geschweißt worden, dann wanderte die Celi teilzerlegt in die hinterste Hallenecke und wartete dort auf bessere Zeiten...
Dementsprechend sah sie etwas mitgenommen aus, aber die Vorteile des Deals lagen auf der Hand: 1. der Kaufpreis entsprach den eigenen Kosten des Schrauberfreundes 2. technischer Support inklusive 3. es lag ein H-Gutachten von 2010 vor 4. der Wagen war auf seiner 07er-Nummer eingetragen. Also beste Voraussetzungen. Ihm ging es vor allem darum, daß das Auto überlebt und wieder auf die Straße kommt. Noch weitere 5 Jahre in der Halle und es wäre eine Vollrestaurierung fällig gewesen.
Das Auto präsentierte sich mit an- aber nicht durchgenagter Motorhaube, einer kleinen Durchrostung am Heck, einer leicht krummen Heckstoßstange, oberflächlichem Rost am Unterboden und im Kofferraum, demontierten Vorderbremsleitungen und einer ab Vorschalldämpfer mit Abwesenheit glänzenden Auspuffanlage. Der Wagen stand so schon fünf Jahre und war zuletzt zwei Jahre vorher kurz gelaufen.


Die Standschäden hielten sich trotzdem erfreulicherweise in Grenzen. Wir haben die Celi herausgeholt, auf die Hebebühne gebracht und dann wurde gereinigt, entrostet und zusammengebaut. Neue Flüssigkeiten rein, einen Auspuff hat der Kumpel schnell improvisiert (halbwegs drunterpassende Mittel- und Endtöpfe anderer Hersteller mit Prüfzeichen vom Schrott) dann war nach zwei Wochen das Auto wieder fahrbereit und ich fuhr zunächst auf der 07 erste Probefahrten. Da Grünmetallic eher schwierig zu lackieren ist, wurde auch hier improvisiert, die Radläufe wurden von mir gepinselt (!), die Motorhaube wurde erst einmal mattschwarz. Neue Reifen im originalen Scheiblettenformat kamen drauf, dann bin ich zur GTÜ, eigentlich, um eine Mängelliste zu erhalten. Es gab aber gleich die begehrte Plakette! Bei der Optik hat der Prüfer ein Auge zugedrückt, da er meinte, daß fürs H der Lack noch zu verbessern sei, aber er sähe ja, daß das Auto in Arbeit sei. So konnte ich gleich zur Zulassungsstelle weiterfahren. Das war im Oktober 2017.
Und seitdem ist das Auto auf der Straße. Es bleibt nur stehen, wenn Salz liegt, das waren im vergangenen Winter gerade mal insgesamt sieben Wochen. Ansonsten habe ich noch einen Starlet P8 und einen Trabi, der aber z.Zt. noch nicht läuft.
Natürlich ist die Celi alles andere als perfekt, meine Philosphie ist es, daß man 1. einem Auto sein Alter auch ansehen darf (wenn es zu gut ist, mag ich es nicht mehr benutzen) und ich 2. lieber im Betrieb nach und nach immer wieder etwas verbessere als alles auf einmal auseinanderzureißen und zu erneuern, dafür fehlen mir auch Zeit und Geld - und die Gefahr, daß dann alles nichts mehr wird, ist mir zu hoch. 3. fahre ich sowieso lieber materialschonend, als einem alten Auto das Letzte abzuverlangen. Das Differential und der 5. Gang machen etwas Geräusche, diese sind durch Liqui-Moly Getriebeadditiv aber deutlich leiser geworden, das hält also noch eine ganze Zeit. Die Stoßdäpfer sind nicht toll, das kann ich aber auch noch schieben. Und die Bremsen waren, wie ich alten Testberichten entnehmen konnte, schon im Neuzustand so schlecht, die Scheiben sind ja auch echt niedlich. Für mich sind sie allemal ausreichend, ich bin schließlich jahrelang im Alltag Trabi und Schwalbe gefahren.



Mit meinem eher ruhigen Fahrstil ist die Celica auch erstaunlich sparsam - beim Betrieb hier in der näheren Umgebung liege ich meistens im Schnitt bei 8,5 Litern, auf Langstrecken (mehr als 120-130 auf der Autobahn fahre ich i.d.R. nicht) sind es 7,5 Liter, wie eine Tour zu einem 400 km entfernt lebenden Freund gezeigt hat.
Nach inzwischen 6.000 km kann ich sagen, daß ich meinen Spontankauf nicht bereut habe. Mir gefällt die TA40 mit der Vorfaceliftform und dem Stufenheck am besten, aber gerade diese Version scheint inzwischen fast ausgestorben zu sein. Die Autos waren schließlich über einen Zeitraum von 30 Jahren quasi nichts wert, selbst, als die TA22-28 schon etabierte Oldies waren, hat kaum jemand eine TA40 aufgehoben, obwohl sie doch eigentlich besonders hübsch geraten ist. Auch scheint in Deutschland die Liftback-Version verbreiteter gewesen zu sein.
Andere Leute bewundern die elegante Form und achten dabei gar nicht auf den teilweise schlechten Lack, für den ich mir noch etwas einfallen lassen muß. Komplett neulackieren ist zum einen (mir zu) teuer und stiehlt dem Auto seine Geschichte. Kommt Zeit, kommt Rat.
Ich hoffe, Euch hat mein kleiner Bericht gefallen, ich wünsche allzeit gute Fahrt!
Nils
ich bin seit gut einem Jahr stolzer Besitzer einer TA40 1,6 ST Vorfacelift mit Stufenheck, EZ 6/79. Das Auto stammt aus der Sammlungsverkleinerung eines toyotaschraubenden Freundes, der aber mehr auf Landcruser und Crown fokussiert ist. Die Celica hatte er vor einem Vorbesitzer gerettet, der das arme Auto ziemlich malträtiert hatte inklusive intensiver winterlicher Salzdusche. Die Radläufe waren schon geschweißt worden, dann wanderte die Celi teilzerlegt in die hinterste Hallenecke und wartete dort auf bessere Zeiten...
Dementsprechend sah sie etwas mitgenommen aus, aber die Vorteile des Deals lagen auf der Hand: 1. der Kaufpreis entsprach den eigenen Kosten des Schrauberfreundes 2. technischer Support inklusive 3. es lag ein H-Gutachten von 2010 vor 4. der Wagen war auf seiner 07er-Nummer eingetragen. Also beste Voraussetzungen. Ihm ging es vor allem darum, daß das Auto überlebt und wieder auf die Straße kommt. Noch weitere 5 Jahre in der Halle und es wäre eine Vollrestaurierung fällig gewesen.
Das Auto präsentierte sich mit an- aber nicht durchgenagter Motorhaube, einer kleinen Durchrostung am Heck, einer leicht krummen Heckstoßstange, oberflächlichem Rost am Unterboden und im Kofferraum, demontierten Vorderbremsleitungen und einer ab Vorschalldämpfer mit Abwesenheit glänzenden Auspuffanlage. Der Wagen stand so schon fünf Jahre und war zuletzt zwei Jahre vorher kurz gelaufen.
Die Standschäden hielten sich trotzdem erfreulicherweise in Grenzen. Wir haben die Celi herausgeholt, auf die Hebebühne gebracht und dann wurde gereinigt, entrostet und zusammengebaut. Neue Flüssigkeiten rein, einen Auspuff hat der Kumpel schnell improvisiert (halbwegs drunterpassende Mittel- und Endtöpfe anderer Hersteller mit Prüfzeichen vom Schrott) dann war nach zwei Wochen das Auto wieder fahrbereit und ich fuhr zunächst auf der 07 erste Probefahrten. Da Grünmetallic eher schwierig zu lackieren ist, wurde auch hier improvisiert, die Radläufe wurden von mir gepinselt (!), die Motorhaube wurde erst einmal mattschwarz. Neue Reifen im originalen Scheiblettenformat kamen drauf, dann bin ich zur GTÜ, eigentlich, um eine Mängelliste zu erhalten. Es gab aber gleich die begehrte Plakette! Bei der Optik hat der Prüfer ein Auge zugedrückt, da er meinte, daß fürs H der Lack noch zu verbessern sei, aber er sähe ja, daß das Auto in Arbeit sei. So konnte ich gleich zur Zulassungsstelle weiterfahren. Das war im Oktober 2017.
Und seitdem ist das Auto auf der Straße. Es bleibt nur stehen, wenn Salz liegt, das waren im vergangenen Winter gerade mal insgesamt sieben Wochen. Ansonsten habe ich noch einen Starlet P8 und einen Trabi, der aber z.Zt. noch nicht läuft.
Natürlich ist die Celi alles andere als perfekt, meine Philosphie ist es, daß man 1. einem Auto sein Alter auch ansehen darf (wenn es zu gut ist, mag ich es nicht mehr benutzen) und ich 2. lieber im Betrieb nach und nach immer wieder etwas verbessere als alles auf einmal auseinanderzureißen und zu erneuern, dafür fehlen mir auch Zeit und Geld - und die Gefahr, daß dann alles nichts mehr wird, ist mir zu hoch. 3. fahre ich sowieso lieber materialschonend, als einem alten Auto das Letzte abzuverlangen. Das Differential und der 5. Gang machen etwas Geräusche, diese sind durch Liqui-Moly Getriebeadditiv aber deutlich leiser geworden, das hält also noch eine ganze Zeit. Die Stoßdäpfer sind nicht toll, das kann ich aber auch noch schieben. Und die Bremsen waren, wie ich alten Testberichten entnehmen konnte, schon im Neuzustand so schlecht, die Scheiben sind ja auch echt niedlich. Für mich sind sie allemal ausreichend, ich bin schließlich jahrelang im Alltag Trabi und Schwalbe gefahren.
Mit meinem eher ruhigen Fahrstil ist die Celica auch erstaunlich sparsam - beim Betrieb hier in der näheren Umgebung liege ich meistens im Schnitt bei 8,5 Litern, auf Langstrecken (mehr als 120-130 auf der Autobahn fahre ich i.d.R. nicht) sind es 7,5 Liter, wie eine Tour zu einem 400 km entfernt lebenden Freund gezeigt hat.
Nach inzwischen 6.000 km kann ich sagen, daß ich meinen Spontankauf nicht bereut habe. Mir gefällt die TA40 mit der Vorfaceliftform und dem Stufenheck am besten, aber gerade diese Version scheint inzwischen fast ausgestorben zu sein. Die Autos waren schließlich über einen Zeitraum von 30 Jahren quasi nichts wert, selbst, als die TA22-28 schon etabierte Oldies waren, hat kaum jemand eine TA40 aufgehoben, obwohl sie doch eigentlich besonders hübsch geraten ist. Auch scheint in Deutschland die Liftback-Version verbreiteter gewesen zu sein.
Andere Leute bewundern die elegante Form und achten dabei gar nicht auf den teilweise schlechten Lack, für den ich mir noch etwas einfallen lassen muß. Komplett neulackieren ist zum einen (mir zu) teuer und stiehlt dem Auto seine Geschichte. Kommt Zeit, kommt Rat.
Ich hoffe, Euch hat mein kleiner Bericht gefallen, ich wünsche allzeit gute Fahrt!
Nils